Hochgeladen am 15. Oct 2022 10:13
Adeline Dieudonne - 23 Uhr 12 - Menschen in einer Nacht: Menschen in einer Nacht
Genre: Roman
Kategorie: Ebooks
Unterkategorie: Allgemein
Sprache:
Größe: 33 MB
Format: EPUB
Passwort: ohne Passwort
›23 Uhr 12‹ ist ein ›Roman in Geschichten‹. Warum haben Sie diese außergewöhnliche Form für Ihren zweiten Roman gewählt? Ursprünglich habe ich Kurzgeschichten geschrieben. Dann hatte ich irgendwann den Wunsch, meine Figuren an einem Ort zusammenkommen zu lassen, damit sie sich begegnen. ›23 Uhr 12‹ ist ein Querschnitt der Menschheit zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem Ort des Übergangs. Jede Person hat eine außergewöhnliche Geschichte zu erzählen. Wenn das Buch zwei Minuten früher oder zwei Minuten später begonnen hätte, hätten wir andere Personen, andere Geschichten, die immer tragisch, lustig oder gewalttätig sind. Der Roman spielt an einer Tankstelle – ein eher ungewöhnlicher Schauplatz für einen Roman… Es ist auf jeden Fall ein Ort, der mich inspiriert. Denn in der westlichen Welt ist die Tankstelle einer der wenigen Orte, die von allen oder fast allen gesellschaftlichen Gruppen aufgesucht werden. Jeder ist dort schon einmal in seinem Leben vorbeigekommen. In ›23 Uhr 12‹ befindet sich die Tankstelle im Herzen der belgischen Ardennen, am Rande eines Waldes. Mir gefiel der Gegensatz zwischen der menschlichen, technologischen, zerstörerischen Welt und der wilden, tierischen und pflanzlichen Welt. Haben Sie eine Lieblingsfigur oder eine Lieblingsgeschichte in Ihrem Roman? Das ist eine schwierige Frage. Ich glaube, dass jede Figur einen Teil von mir repräsentiert. Chelly zum Beispiel steht für meinen darwinistischen, dominanten, neoliberal-wilden Teil, den ich nicht besonders mag. Julie ist meine Fügsamkeit, mein Gehorsam, über den ich trotz seines tragischen Aspekts leichter lächeln kann. Vielleicht habe ich eine besondere Zuneigung zu Julianne, die alternde Heterofrau, alleinstehend, ohne Kinder, die allein mit ihrem Hund lebt. Und dann ist da natürlich noch die Figur der Monica, die sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht. Sie ist eine Figur aus meinem ersten Roman ›Das wirkliche Leben‹, die ich nun besser kennenlernen wollte... In allen Geschichten gibt es gewisse Elemente des Absurden und des Surrealen. Woher nehmen Sie diese Ideen? Ich bin sicherlich nicht die beste Person, um diese Frage zu beantworten, weil ich selbst das Absurde, das Surreale meiner Geschichten nicht sehe. Das heißt, doch, ich sehe es, aber ich mache das nicht absichtlich. Ich habe unter anderem Dostojewski, Raymond Carver und Ottessa Moshfegh gelesen, als ich ›23 Uhr 12‹ schrieb, und darin viel Absurdes und Surrealismus gesehen. Und dann ist da noch die Realität, ihre Gewalt und ihr Wahnsinn. Ich weiß, dass zum Beispiel die Geschichte von Victoire surreal erscheinen mag, aber für mich ist sie nur ein Konzentrat der Realität. Zwei beherrschte und misshandelte Figuren begegnen sich, die Gewalt, die sie erlebt haben, setzt sich fort und entlädt sich an dem verletzlichsten Wesen.
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